Warum Du nur nur sechs Kontakte vom Dalai Lama entfernt bist
Die Überschrift ist keine Übertreibung. Dafür habe ich wissenschaftliche Belege. Ich hätte auch Boris Becker, Arnold Schwarzenegger oder Marlon Brando schreiben können. Wir sind tatsächlich nur rund sechs Kontakte von jedem Menschen auf der Welt entfernt. Das bringt die Kraft von den richtigen Beziehungen, die es zu pflegen gilt, um unseren Expertenstatus aufzubauen, sehr praktisch vor Augen.
Dahinter steckt das so genannte Kleine-Welt-Phänomen. Diesen Begriff hat Stanley Milgram in den 1960er Jahren geprägt. Er bezeichnet die soziale Vernetzung in der modernen Gesellschaft, die durch persönliche Beziehungen abgekürzt werden kann. Danach ist jeder Mensch mit jedem auf der Welt verbunden. Diese Kette ist überraschend kurz.
Seine These stand allerdings jahrzehntelang auf wackeligen Füßen, denn er hatte sie nur mit einem kleinen Experiment belegt. Er hatte 296 Personen gefragt, ob sie einen Brief an einen Unbekannten weiterleiten würden, in dem sie ihn einfach an einen Menschen schickten, der den Empfänger womöglich kennen würde. 64 Briefe erreichten das Ziel nach durchschnittlich sechs Personen. Viele Kritiker sagten damals: Das besagt gar nichts. Nur wenige Briefe hätten tatsächlich den Empfänger erreicht. Doch das Kleine-Welt-Phänomen war in der Welt.
Tatsächlich haben weitere Studien aus der jüngeren Vergangenheit die These und die Zahl von sechs bis sieben bestätigt. Diese sind unter anderem vorgelegt worden von der Carnegie Mellon University und von Microsoft Research.
Ihr Ergebnis: Durchschnittlich 6,6 Personen lang ist die Kette, die zwei Menschen verbindet.
Es gibt jedoch eine Ungleichverteilung. Da sind Menschen, die nur über wenig Kontakte verfügen und da gibt es die Superkontakter, die besonders viele Knotenpunkte in dem Netz verbinden. Diese sind besonders wertvoll, wenn wir als Experte in die Sichtbarkeit kommen wollen.
Darum rede ich oft davon, dass Beziehungen so wichtig sind. Es ist aber auch wichtig, dass wir das Miteinander richtig pflegen. Wir möchten uns nämlich mit den Menschen vernetzen, die uns wirklich helfen können.
Die richtigen Menschen für unseren Expertinnen-Status sind daher wahrscheinlich weniger Boris Becker, Arnold Schwarzenegger oder der Dalai Lama. Aber das sind etwa Experten in einem uns nahestehenden Feld mit einer ähnlichen Zielgruppe, der uns dadurch in die Sichtbarkeit bringt.
Zu nah sollten sie aber auch nicht zu uns stehen, um uns beim Ziel zu unterstützen. So haben Duncan J. Watts und Steven H. Strogatz in ihrer Studie „Collective Dynamics of Small-World Networks“ herausgefunden, dass die so genannten schwachen Bindungen im sozialen Gefüge der entscheidende Punkt für den Erfolg sind. Mit diesen Menschen haben wir nur eher losen oder zufälligen Austausch. Dabei fungieren sie als Brücke zwischen Personengruppen, die sonst nichts miteinander zu tun hätten.
Das ist wichtig für den Aufbau der Kooperations-Strategie.
Da möchten wir womöglich den Platz auf der Bühne bei einem großen Event, aber der Organisator hat noch nie von mir gehört. Wer könnte eine Verbindungsperson sein?
Gibt es einen losen Kontakt zu einem Insider, der mich in einen Kreis von Entscheidungsträgern einführen kann, die mir den großen Auftrag sichern, so dass ich nachher nie mehr übersehen werden kann?
Das sind nur zwei von unzähligen Fragen, die uns beim strategischen Ausbau unserer Kooperationen helfen können.
Hinzu kommt, dass die sozialen Medien das Phänomen noch wirksamer gemacht haben. 2016 hat Facebook das Phänomen anlässlich seines zwölften Geburtstages überprüfen wollen. Das Ergebnis hat die These nicht nur bestätigt, sondern noch verstärkt. Demnach hat Facebook die Kette zwischen den Menschen noch weiter verkürzt und zwar von sechs auf durchschnittlich 3,57 Kontakte.
Das bedeutet, wir können mit Beziehungen unseren Expertenstatus mittlerweile noch schneller aufbauen, wenn wir es richtig machen. Unsere Expertise, unsere ganz eigene Sicht der Dinge kann sich viel schneller verbreiten, wenn wir die richtigen Beziehungen pflegen.
Das tut übrigens auch der Psyche gut. Die Psychologieprofessorin Judith Kleinfeld von der Universität Alaska hat sich angeschaut, was das Kleine-Welt-Phänomen in den sozialen Medien mit uns macht. Es gibt uns etwas, das sich die meisten Menschen wünschen: Sicherheit.
Wir sind fasziniert von Erzählungen, in denen sich zwei Menschen nach langer Zeit wiedergefunden haben. In der heutigen, schnelllebigen Welt, in der wir uns als Einzelner schnell verloren fühlen können, gibt es uns das Gefühl der Überschaubarkeit und Zugehörigkeit.
Wie ungewöhnlich die Verbindungen tatsächlich sein können, zeigte die Wochenzeitung „Die Zeit“. 1999 wollten auch die Journalisten der Hypothese von Milgram nachgehen und fragten: „Sind sie eigentlich mit Marlon Brando befreundet?“. Startpunkt des Experiments war weniger prominent. Es handelte sich um den Besitzer einer Imbiss-Bude in Berlin. Salah ben Gahly. Und auch hier bestätigte sich die These wieder: Es brauchte tatsächlich sechs Kontakte.
Deine ngelika
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